Die Soester Trommelgruppe “Shomari” unterstützt uns am Samstag, 6. Juli, bei einer Aktion am Ratsbrunnen.
Bürgerkriege, Terror, Militärputsche, Menschenrechtsverletzungen. – In vielen afrikanischen Staaten häufen sich die Krisen. Im Sudan tobt ein Bürgerkrieg. Das Land versinkt im Chaos. Menschen sterben, fliehen, verhungern.
In Ländern der Sahel-Zone ist die Lage unsicher und unberechenbar: „In Burkina Faso, Mali und Niger haben Militärs die Staatsgewalt übernommen und richten nun die Politik neu aus: weg von der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich und der EU, hin zu neuen Bündnissen mit russischer Unterstützung. Auch andere Staaten der Sahelzone beklagen schwere Probleme wie bewaffnete Konflikte, Mangelernährung, geringe medizinische Versorgung und Folgen des Klimawandels. Millionen Menschen sind auf der Flucht, Millionen andere leben in Unsicherheit. Ihre Rechte werden vielfach verletzt“, fasst das Amnesty Journal die Lage zusammen. Das Magazin für Menschenrechte stellt die Ausgabe 02/2024 unter das Schwerpunktthema „Krise und Hoffnung – Menschenrechtslage im Sahel“. ( https://www.amnesty.de/journal/2024/krise-und-hoffnung-menschenrechte-im-sahel )
Die Menschenrechtsverletzungen in vielen afrikanischen Ländern spielt jedoch in den Medien allenfalls eine untergeordnete Rolle. Die Schlagzeilen beherrschen der Krieg in der Ukraine und die Lage in Gaza.
Ein Bericht der Weltgesundheitsorganisation aus dem Jahr 2023 stellt fest: „Die Krise in der Sahelzone ist eine der am schnellsten wachsenden, und sie gehört gleichzeitig zu den am meisten vergessenen Krisen der Welt. Die Region steht sieht sich aufgrund von bewaffneten Konflikten, Ernährungsunsicherheit, Klimawandel, Krankheiten, Verlust von Lebensgrundlagen und politischer Instabilität mit einem noch nie dagewesenen Bedarf an humanitärer Hilfe konfrontiert.“ (aus: ai-journal 02/24, S.13).
„Es gibt kein einziges Menschenrecht, das die drei Staaten der Region [Burkina Faso, Mali und Niger] ihrer jeweiligen Bevölkerung garantieren können“, stellt Bettina Rühl in ihrem Beitrag „Überleben wird schwieriger“ fest (ai-journal 02/24).
Aufgabe von amnesty international ist es, Menschenrechtsverletzungen überall auf der Welt zu benennen und die Achtung der Menschenrechte einzufordern. In diesem Prozess spielen auch die westlichen Industriestaaten eine wichtige Rolle. Öffentlicher Druck auf die deutsche Politik ist deshalb ein Baustein zu einer Veränderung.
Unsere Gruppe macht am Samstag, 6. Juli, von 10 bis 13 Uhr am Ratsbrunnen in der Brüderstraße Druck. Wir informieren dort über die Menschenrechtslage in Ländern der Sahelzone. Als „Druckverstärker“ haben wir die Trommelgruppe Shomari aus der evangelischen Emmaus-Gemeinde gewonnen. Die Trommlerinnen und Trommler werden uns am Stand unterstützen. Die Musikerinnen und Musiker spielen westafrikanische Rhythmen der Malinke-Tradition auf Djemben und Basstrommeln (https://trommeln.emmaus-soest.de/ ).
„Trommeln für die Menschenrechte“ ist das Motto des Vormittags“, sagt Gruppensprecher Reinhard Langer. „Wir wollen so ein Zeichen gegen das Vergessen setzen.“ – Dass es gelingen wird, steckt schon im Namen der Trommelgruppe: „Shomari“ ist ein nordafrikanischer Jungenname und bedeutet: „kraftvoll“.