Voller Briefkasten bei “Hörzeit”-Aktion

Briefmarathon in der “Hörzeit” – eine erfolgreiche Aktion. Foto: M.H.

Die Achtung der Menschenrechte fängt ganz unten an. Jede und jeder kann jeden Tag einen Beitrag leisten. Mitgefühl zeigen, Solidarität üben, gegen Diskriminierung Einspruch erheben, Rassismus und Hass nicht achselzuckend hinnehmen. Und Initiativen unterstützen, um Frauen und Männern zu helfen, die nur deshalb im Gefängnis sitzen, weil sie Unerecht angeprangert haben und die Achtung der Menschenrechte eingefordert haben.

Ahmed Mansoor dokumentierte mutig die Menschenrechtssituation in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Nur das. Dafür ist er zu zehn Jahren Haft verurteilt worden.

Oder Rita Karasartova: Aus Sorge um die Wasserversorgung ihres Heimatlandes Kirgistan hat sie sich friedlich gegen ein Grenzabkommen gewehrt, auf dessen Grundlage dem Nachbarland Usbekistan die Kontrolle über ein Süßwasserreservoir übertragen wurde. Dafür drohen ihr bis zu 15 Jahre Haft.

Zwei Fälle, die unsere Gruppe am Samstag, 16. Dezember, für den Briefmarathon in der “Hörzeit” in der Petrikirche ausgewählt hatte.

“Hörzeit”, das bedeutet an jedem Adventssamstag gut 30 Minuten Musik und besinnliche Texte zur Wochenmarktzeit. Seit vielen Jahren stellt die Petri-Pauli-Kirchengemeinde in einem Termin der beliebten Reihe die Menschenrechte und den Briefmarathon ins Zentrum. Diesmal mit besonderem Erfolg. Denn am Ende war der ai-Briefkasten so voll wie selten. Pfarrer Christian Casdorff hatte für die  “Hörzeit” zwei adventliche Geschichten von Edith Schreiber-Wicke ausgewählt. Geschichten, in denen der kleine Anton erlebt, dass der Alltag oft voller Überraschungen und Begegnungen ist, die uns auf den Gedanken bringen könnten, dass es da jemanden gibt, der uns im Blick hat, der auf uns aufpasst, auf den wir vertrauen können.

Und dass auch wir die Aufgabe haben, uns um die anderen zu sorgen. Mitgefühl und Solidarität zeigen, das können wir auch durch unsere Unterschrift beim Briefmarathon. – Pfarrer Christian Casdorff band die Geschichten von Anton und das Anliegen des Briefmarathons so überraschend und überzeugend zusammen, dass die meisten Besucherinnen und Besucher in der vollbesetzten Petrikirche die von Gruppenmitgliedern vorher in den Bänken verteilten Appellbriefe unterschrieben.  Am Ende lagen 170 Briefe im Briefkasten.

Zum Erfolg der Aktion trugen auch die PetriPuellas unter der Leitung von Bettina Casdorff bei. Die jungen Frauen stimmten mit fünf höchst unterschiedlichen Liedern auf das Weihnachtsfest ein. Von der alten Weise  “Maria durch ein Dornwald ging” bis zu Mariah Careys “All I want for Christmas is you” nahmen sie die Besucherinnen und Besucher musikalisch breit gefächert mit in den dritten Advent. Und die spendeten viel Applaus.

“Wir freuen uns, dass die Menschenrechte wieder einen besonderen Platz in der Hörzeit hatten”, dankt stellvertretende Gruppensprecherin Ulla Gutsche der evangelischen Kirchengemeinde für die Unterstützung. (M.H.)

Für die beiden Fälle aus der “Hörzeit” kann man sich auch noch online einsetzen:

https://www.amnesty.de/vereinigte-arabische-emirate-ahmed-mansoor-10-jahre-haft-fuer-friedlichen-aktivismus?ref=981377

https://www.amnesty.de/kirgisistan-rita-karasartova-15-jahre-gefaengnis-fuer-friedlichen-protest?ref=981377

 

19. Dezember 2023