Olympia: Kein Gold für die Menschenrechte

Vom 4. bis 20. Februar 2022 werden bei den Olympischen Winterspielen in Peking Goldmedaillen für Höchstleistungen verliehen und China steht im Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Dabei steht für uns bereits fest: Kein Gold für die Menschenrechte in China! Die Menschenrechtsverletzungen im Gastgeberland nehmen seit Jahren zu. Darunter die Einschränkung der Meinungsfreiheit, willkürliche Verhaftungen, staatliche Repression, Überwachung und Unterdrückung.

Deshalb wollen wir die Aufmerksamkeit während der Winterspiele auf die Menschenrechtssituation in China lenken und uns insbesondere für zwei Menschen in Gefahr einsetzen: die inhaftierte Bürgerjournalistin Zhang Zhan und die Uigurin Hayrigul Niyaz.

Hayrigul Niyaz zog nach ihrem Studium in der Türkei zurück nach China, um ein Reisebüro zu eröffnen. Doch 2017 nahm dieser Traum ein jähes Ende. Die heute 35-Jährige wurde ohne offizielle Begründung von den chinesischen Behörden festgenommen. Ihr mittlerweile in Deutschland lebender Bruder vermutet, dass sie sich im Internierungslager oder im Gefängnis befindet, weil sie ins Ausland gereist ist und dort studiert hat. Hayrigul hat keinen Zugang zu einem Rechtsbeistand ihrer Wahl oder Kontakt zu ihrer Familie.

Hayrigul Niyaz und ihre Familie sind Uigur_innen, eine der ethnischen Gruppierungen, die unter dem Deckmantel der “Terrorismusbekämpfung” und des Vorgehens gegen “religiösen Extremismus” in Xinjiang willkürlichen Inhaftierungen und systematischen Misshandlungen ausgesetzt sind.

Als im Februar 2020 das Corona-Virus in Wuhan wütet, ist die Bürger_innenjournalistin Zhang Zhan eine der wenigen unabhängigen Stimmen, die von dort berichten. Für diese Berichterstattung ist sie zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Um gegen das Urteil zu protestieren, trat Zhang Zhan in einen Hungerstreik. Jetzt schwebt sie in Lebensgefahr:

Ihre Familie rechnet nicht damit, dass sie die nächsten Monate überleben wird, wenn sie nicht aus medizinischen Gründen freigelassen wird. Am 15. November 2021 reichten ihre Angehörigen ein entsprechendes Gesuch ein, doch die Antwort des Frauengefängnisses von Shanghai steht noch aus.

Die Soester Gruppe ruft dazu auf, die Aktion für die beiden Frauen zu unterstützen: https://www.amnesty.de/olympia-china-2022?etcc_med=Newsletter&etcc_cmp=Olympia-2022-China&etcc_ctv=Kein-Gold-fuer-Menschenrechte&etcc_var=Aktions-NL&the=China&dat=KW03

 

 

22. Januar 2022