Urkunde fürs Engagement

Schulleiter Klaus Grothe überreichte Schülersprecher Darius Schulte-Eversum die ai-Urkunde. Foto: M.H.

„Tausend Dank für euren tollen Einsatz beim Briefmarathon 2019!“ – Das Dankeschön kommt aus der Zentrale der deutschen Sektion von amnesty international. ai hatte rund um den Tag der Menschenrechte am 10. Dezember auch im vergangenen Tag wieder zum Briefmarathon an Schulen aufgerufen.

Die Schülervertretung des Städtischen Gymnasiums Erwitte war bereits zum fünften Mal dabei. Unterstützt werden die Jugendlichen dabei jedes Jahr von der Soester ai-Gruppe. Und diesmal waren die Erwitter mit besonderem Einsatz und besonderem Erfolg dabei: 1250 Appellbriefe gingen am Ende der Aktion auf die Reise zu AI in Berlin. Von dort werden die Briefe an die zuständigen Behörden in Belarus, Griechenland, Iran, Südsudan oder den Philippinen weitergeleitet. Amnesty hat diesmal insgesamt 147.837 Briefe gezählt und auf den Weg gebracht.

„Diese Briefe helfen dabei, Regierungen unter Druck zu setzen, die Menschenrechte zu schützen, Gefangene zu befreien, Hinrichtungen zu stoppen“, schreibt Ines Wildhage in ihrem Dankesbrief an die SV.

Von Emil Ostrovko in Belarus hat AI bereits eine Nachricht erhalten. Emil schreibt: „Ich danke euch sehr! In den letzten Monaten habe ich Solidaritätsbotschaften aus der ganzen Welt erhalten, die mir enorme Kraft und Inspiration geben. Diese Kampagne hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, für meine Rechte zu kämpfen. Es hat mir gezeigt, dass mein Leben wichtig ist und dass ich nicht vergessen werde. Viele meiner Mitgefangenen sind junge Leute und leben unter ähnlichen Umständen wie ich. Sie bitten mich, die Solidaritätskarten mit ihnen zu teilen. Sie behalten sie als Symbole der Hoffnung und Ermutigung.“

Emil Ostrovko, ein minderjähriger Schüler aus Minsk, hatte schon einen Studienplatz, als er festgenommen wurde. Durch seinen Nebenjob als Kurier wurde er ohne sein Wissen in Drogengeschäfte verwickelt. Ein Gericht hat den damals 17-jährigen Emil trotzdem zu acht Jahren Haft verurteilt. – Nach Überzeugung von AI eine unverhältnismäßig harte Strafe.

Ines Wildhage unterstreicht, wie wichtig die Unterstützung für Opfer ist: „Briefe geben den Betroffenen von Menschenrechtsverletzungen Hoffnung. Das hat eine große Kraft.“  Und sie hofft, dass die Schule auch in diesem Jahr wieder beim Briefmarathon mitmacht.

Schulleiter Klaus Grothe überreichte die von AI-Generalsekretär Markus N. Beeko unterzeichnete Urkunde an Schülersprecher Darius Schulte-Eversum im Beisein von Mitgliedern des SV-Teams und dankte der Schülervertretung für ihr großes Engagement für die Menschenrechte. (huk)

2. März 2020